Skalen oder Tonleitern sind das Grundgerüst für Melodien und Akkorde. Mit mir lernst du die unterschiedlichen Skalen kennen und mithilfe entsprechender Übungen wie zum Beispiel Sequenzen oder Intervalle, Improvisationen, uvm. praktisch anzuwenden. Es hängt letztendlich vom Musikstil ab, den du lernen möchtest, welche Skalen du wirklich brauchst. Abgesehen vom allgegenwärtigen Dur und Natürlich-Moll, hier mal nur eine Auswahl an Skalen, die relativ häufig benötigt werden (weitere kommen bei Bedarf oder Stil aber noch hinzu):

Pentatonik

Die Pentatonik ist eine halbtonlose Fünftonleiter mit 3 Ganztönen und 2 kleinen Terzen. Jede Pentatonik lässt sich einem Dur- oder einem Moll-Akkord zuordnen, egal, in welcher Tonart dieser Akkord auftaucht. Eine normale Tonleiter (also eine mit sieben Tönen) hat noch zwei so genannte Strebetöne. Die Pentatonik ist so aufgebaut, dass diese beiden kritischen Töne einfach weggelassen werden. Damit eignet sich die Pentatonik ganz besonders für Einsteiger, denn sie ist harmonisch viel bedenkenloser einsetzbar als die komplette Tonleiter. Pentatonik wird besonders gerne im Bereich Blues und Rock eingesetzt.

 

Blues-Scale

Die Blues-Scale ist eine Erweiterung der Pentatonik um die verminderte Quinte. Blue-Notes machen den Blues erst zu dem, was er ist. Die eigentliche Blue Note aber, die das Bluesfeeling erzeugt, liegt irgendwo zwischen der Dur- und Mollterz. Ein Gitarrenspieler versucht diesen „Zwischenton“ durch ein Bending (Ziehen der Gitarrensaite auf einen höheren Ton) zu erreichen.

 

Kirchentonleitern / Modale Tonleitern

Modale Tonleitern sind den uns geläufigen Dur- und Molltonleitern sehr ähnlich, weisen aber charakteristische Eigenheiten auf und klingen deshalb sehr interessant. Modi finden in der modernen Popularmusik häufig Verwendung. Sie klingen interessanter als die Dur-Tonleiter und werden häufig z.B. im Jazz, aber auch in Pop, Rock, Metal, Filmmusik und anderen modernen Stilrichtungen verwendet.

 

Harmonisch Moll

Diese Tonleiter ist eine Variante der natürlichen Molltonleiter, bei der die siebte Stufe um einen Halbton erhöht ist. Dies ist dann notwendig, wenn in einer Molltonart die Dominante in Dur erklingen soll (zwecks Leitton). So entsteht zwischen sechster und siebter Stufe ein so genannter Hiatus-Schritt (drei Halbtöne). Der Hiatus gibt der Skala einen spanischen oder orientalischen Klang. Besonders beliebt ist die Tonleiter beim Flamenco, Gypsy-Jazz und Metal, funktionell kann sie aber in allen populären Stilen eingesetzt werden.

 

Melodisch Moll

Die harmonische Molltonleiter enthält den harten Hiatus-Schritt zwischen sechster und siebter Stufe. Um ihn zu vermeiden, wird beim melodischen Moll die sechste Stufe ebenfalls erhöht. Damit entspricht die Skala bis auf die kleine Terz der Dur-Skala. Beim Abwärtsspielen wird oft auch das natürliche Moll verwendet. Die Skala findet vor allem in Klassik und Jazz ihre Anwendung.